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Basel einen Vertrag. In diesem verpflichtete sich Albrecht auf sein königliches Wort, die andern durch einen Eid, während vier Jahren Frieden zu halten. Dieser Vertrag wurde erneuert 1310 unter Heinrich Vii., dem Nachfolger Albrechts. Als Heinrich 1313 starb, stellte die eine Partei Ludwig den Bayer, die andere Friedrich den Schönen von Österreich als Kaiser auf. Friedrich wurde besonders von seinem Bruder Leopold, dem Landgrafen von Elsaß, unterstützt. Bei Mühldorf kam es zwischen den beiden Gegnern zum Entscheidungskampfe. Friedrich wurde besiegt und gefangen genommen. Seine Freiheit mußte er mit dem Verzicht auf die Krone erkaufen. — Während der folgenden Jahre wurde das Elsaß zwar von keinen Kriegsunruhen aufgeregt, aber Pest und Hungersnot wüteten im Lande und rafften Tausende dahin. In dieser Zeit gingen auch in dem Städtewesen bedeutende Bewegungen vor sich, was wir am besten in Straßburg beobachten können.
Die Zorn und Mülnheim.
(1332.)
In den Städten hatte sich immer mehr ein Stand herausgebildet, der bisher nur von untergeordneter Bedeutung gewesen war — der Stand der Handwerker.
Sie waren durch Fleiß und Sparsamkeit zu einer gewissen Wohlhabenheit gelangt, und beanspruchten demnach auch Vertretung in dem Rate der Stadt.
Die einzelnen Gewerbe bildeten Verbindungen, die man Zünfte nannte. Deren gab es in Straßburg 25. Wenn auch Straßburg seine Verwaltung frei und unabhängig führte, so fiel doch die Leitung nur hervorragenden Familien, die den Adel der Stadt ausmachten, zu. Es war dabei natürlich, daß sich unter denselben bald Parteien bildeten. Dies waren die Geschlechter der Zorn und der Mülnheim mit ihren Anhängern. Sie versammelten sich des Abends in ihren Trinkstuben und besprachen die Angelegenheiten der Stadt. Oft aber kam es zwischen den beiden Parteien zu Streitigkeiten, die fast immer in Schlägereien ausarteten. Mußte ja doch 1321 ein neues Rathaus erbaut werden, weil das alte der Trinkstube der Mülnheimer näher lag als der der Zorn; denn die letzteren hatten, wenn es in der Ratssitzung zum
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Extrahierte Personennamen: Albrecht Albrecht Heinrich_Vii Heinrich Albrechts Albrechts Heinrich_1313 Heinrich Ludwig_den_Bayer Ludwig Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Leopold Leopold Friedrich Friedrich
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erschienen, ward dem Astyages und den Andern ein Tisch mit Hammelfleisch zugerichtet, dem Harpagns aber wurde das Fleisch seines eignen Kindes vorgesetzt mit Ausnahme des Kopfes, der Hände und der Füße. Die lagen besonders verdeckt in einem Korbe. Als nun Harpagns gesättigt zu sein schien, fragte ihn der König, ob das Gericht ihm gut geschmeckt. Harpagus versicherte, ganz vortrefflich. Da trugen auf des Königs Wink die Diener den Korb herbei, in welchem derkopf und die Hände und Füße des Knaben lagen, und forderten den Harpagus auf, das Tuch emporzuheben und zu nehmen, was ihm beliebe. Harpagns hob die Decke auf und sah die Ueber-bleibsel seines Sohnes. Und wie er's sah, behielt er die Fassung und verbiß seinen Schmerz. Nur ein leises Murren würde ihm selbst den Tod gebrachthaben. Da fragte ihn Astyages, ob er wohl wüßte, von welchem Wildpret er gegessen. Er antwortete, er wisse es wohl, aber was der König thue, das sei wohlgethan. Darauf nahm er die übrig gebliebenenglied-maßeu des Sohnes in die Arme und trug sie nach Hause, um sie zu bestatten; zugleich aber trug er deu festen Entschluß mit sich, dereinst sich zu rächen.
Nachdem Astyages in so schauderhafter Weise den Harpagns gestraft, ging er über deu Kyrus zu Rathe und berief dieselben Weissager, die ihm früher die Träume gedeutet, und fragte sie, wie es sich mit ihrer Deutung verhalte. Und dieselben verblieben bei ihrer früheren Auslegung; als sie aber erfuhren, wie er schon in dem Dorfe den König gespielt, da erklärten sie, Astyages habe nichts mehr von Kyrus zu befürchten; denn zum zweiten Male würde er nicht Köuig werden. Astyages beruhigte sich und war froh, daß der Traum so leicht und unschädlich in Erfüllung gegangen. Er schickte nun seinen Eukel nach Persien zu seinen Eltern. Die freuten sich sehr bei seiner Ankunft; denn sie hatten geglaubt, er sei gleich nach der Geburt umgekommen.
Während Kyrus in Perfien zum Jüngling heranwuchs, reifte in Harpagus fein Racheplan; er wollte durch Kyrus, der die unschuldige Veranlassung seines Unglücks gewesen, den grausamen König strafen. Daher sandte er ihm Geschenke
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Dritter Zeitraum. Verfall.
sops Fabeln sind in alle europischen Sprachen bersetzt.
schylus, der Begrnder des attischen Trauerspiels, ist geboren zu Eleusis in Attila und lebte meist in Athen. Er kmpfte bei Marathon, Salamis und Plat. Sein Drama Die Perser behandelt den Sieg bei Salamis der Xerxes. Dies ist das einzige geschichtliche Drama der Griechen. In der Trilogie Oresteia behandelt er in drei Dramen Aga-memnons Ermordung, die Ermordung Klytmnestras und die Ent-shnung Orests.
Sophokles hat in den Dramen, die noch vorhanden sind, hauptschlich das Schicksal des Knigs dipus und seiner Tochter Antigene behandelt. Auch Helden des Trojanischen Krieges sind von ihm dramatisch bearbeitet.
Enripides soll am Tage nach der Schlacht bei Salamis auf der Insel Salamis geboren sein. Whrend schylus und Sophokles vor-nehmen Familien entstammten, war er der Sohn eines Wirtes, seine Mutter betrieb einen Gemsehandel. In seinen religisen Anschauungen ist er freisinniger als seine beiden Vorgnger. Von seinen Dramen sind am bekanntesten Iphigenie in Aulis und Iphigenie bei den Taurern; jene hat Schiller bersetzt, diese Goethe zum Vorbild fr sein Drama Iphigenie auf Tauris genommen, aber den Charakter der Heldin edler und die Handlung natrlicher gestaltet.
Die Statuen der drei groen Dramatiker waren im Theater zu Athen nebeneinander aufgestellt und wurden bei der Auffhrung ihrer Stcke bekrnzt.
Verfall. Sklaverei. Wohnhaus. Familienleben. Tracht. Glck macht bermtig; bermut fhrt zum Fall. Diese Wahrheit zeigt sich nicht nur im Leben des einzelnen Menschen, sondern auch im Leben der Völker. In der alten Zeit war die Arbeit geehrt. König Odysseus schmte sich nicht, selbst eine Bettstelle zu zimmern. Solon, der Gesetzgeber Athens, war zugleich Kaufmann. Der glckliche Verlauf der Perserkriege machte die Bevlkerung reich. Nun schmte man sich der Arbeit und berlie sie den Sklaven. Die freien Brger wurden Miggnger. Arbeit erhlt die Krperkraft, ein Geschlecht von Miggngern geht zugrunde. Die Sklaven nahmen berhand. Athen hatte deren 400000 bei 21000 freien Brgern. Reiche Brger kauften eine Menge Sklaven und ver-wandten sie in Fabriken und Bergwerken. Sie arbeiteten nicht mehr mit ihren Sklaven wie frher. Der persnliche Verkehr ging verloren und mit ihm das Interesse des Herrn an dem Wohlergehen des Sklaven, der fr 80 bis 160 Mark zu kaufen war, während ein gutes Reitpferd bis 1000 Mark kostete. Nicias vermietete 1000 Sklaven in die thrazischen Bergwerke. Die Landwirtschaft und das Handwerk lagen in den Hnden der Sklaven.
Die griechische Wohnung war einfach. Um einen Binnenhof grup-pierten sich die Wohnrume. Der vordere Teil war fr den Mann und den Verkehr mit der Auenwelt bestimmt, die hintere Hlfte fr die Frau
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Extrahierte Personennamen: Attila Xerxes Klytmnestras Schiller Goethe Nicias
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Inhalt Raum/Thema: Griechische Antike
Inhalt: Zeit: Antike
'
Philipps Tod (336 v. Chr.). 405
von Malus, dem Oheim der jungen Königin, auf eine empörende Art mißhandelt, hatte vergebens bei dem Könige Genugthuung dafür gesucht und glaubte deshalb mit diesem Frevel gerechte Rache zu nehmen.^ Er hatte am Thore der Stadt Pferde zu schleuniger Flucht iu Bereitschaft
gestellt, wurde aber auf dem Wege dahin von einigen Leibwächtern Philipps eingeholt und niedergemacht. Dies geschah zwei Jahre nach der
Schlacht bei Chäronea, im Jahre 336 v. Chr.
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Inhalt Raum/Thema: Griechische Antike
Inhalt: Zeit: Antike
Aussetzung des Cyrus,
61
ter sein Thron bedroht wäre. Mandane folgte also ihrem Gatten nach Persien; doch schon im ersten Jahre ihrer Verbindung hatte Afchages einen zweiten Traum, der ihn noch mehr in Schrecken setzte als der erste.
Er träumte nämlich, daß aus dem Leibe seiner Tochter ein Weinstock herauswachse, der seine Reben über ganz Asien ausbreite. Die Magier, welche er auch über diesen Traum befragte, deuteten ihn dahin, daß seiner Tochter Kind statt des Großvaters den Thron besteigen werde. Astya-ges ließ daher seine Tochter ans Persien herbei holen, und als sie nach kurzer Zeit ein Söhnlein gebar, ließ der Großvater dasselbe wegnehmen, berief seinen vertrautesten Hofbeamten Harpagns, der ihm mich ver-wandt und Verwalter seines Vermögens war, und übergab ihm das Kind mit dem Befehle, es mit nach Hanse zu nehmen, zu töten und zu begraben. Schrecklich bedroht versprach Harpagns genaue Vollziehung des erhaltenen Auftrags nud nahm das Kind mit sich. Weinend kam er mit demselben zu seiner Gattin und erzählte ihr, welchen Befehl er habe. Und was willst du thun? fragte diese. Ich muß, antwortete er, das Kind töten lassen; aber dies soll nicht durch meine noch Der Meinigen Hand geschehen; das Kind ist mit mir verwandt iiitd ich fürchte Mandanens Rache; einer von des Königs eigenen Leuten muß der Mörder werden.
Nördlich von Ekbatana erhoben sich ansehnliche und mit Wald bewachsene Gebirge, an deren Abhängen die Rinderherden des Königs weideten. Einer der Hirten, die alle Sklaven des Königs waren, hieß Mitradates und sein Weib Spako. Diesen Mitradates berief Harpagns ^ eilends durch einen Boten zu sich nach Ekbatana und übergab ihm das -$'-W Kind: es sei des Königs Wille und Befehl, sagte er, daß der Hirte dasselbe in der wildesten Einöde des Gebirges aussetze, woselbst es sogleich umkommen werde; sonst werde er auf die schrecklichste Art hingerichtet werden; und er selbst, Harpagns, sei beauftragt, sich von dem Vollzüge des Befehls durch den Augenschein zu überzeugen. Mitradates nahm das Kind und trat den Rückweg nach seiner Hütte an. Als er in dieselbe eintrat, fragte Spako sogleich, weswegen er denn nach Ekbatana berufen worden sei. Ach mein Weib! sagte er; ich wollte, daß ich nimmermehr gesehen und gehört hätte, was ich sah und hörte, als ich in die Stadt kam. Ach daß solches nie unsere Gebieter betroffen hätte! Es war lautes Weinen im ganzen Hause des Harpagns, als ich ankam, und ich trat mit Schrecken hinein. Da sah ich denn ein Kind liegen, zappelnd und schreiend, in Gold und bunte Gewänder gekleidet. Harpagns aber befahl mir, dasselbe uimeriveitt im Gebirge da auszusetzen, wo die meisten wil-
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Extrahierte Personennamen: Cyrus Harpagns Harpagns Harpagns Spako
Das Julisch-claudische und das Flavische Haus. V la—2i.
Auf Tiberius folgte sein Großneffe Gaius, Caligula (Stiefel-chen) geheißen, ein wahnwitziger Jüngling: er machte sein Rennpferd zum Konsul und ließ sich bei seinen Gastmählern von Senatoren bedienen, während er seinen Gästen den Fuß zum Kusse reichte.q
5. Der letzte Kaiser dieses Hauses war Nero.
* Seine Mutier Agrippina hatte ihren Gatten, den gelehrten * Kaiser Claudius, vergiftet, um ihrem Sohne die Nachfolge zu sichern. Aber ihr Ehrgeiz fiel dem eiteln Jüngling lästig, und er ließ sie ermorden, wie er schon vorher seinen Stiefbruder an seiner eigenen Tafel hatte vergiften lassen.^ □
Als eine Feuersbrunst halb Rom einäscherte, schob er die Schuld auf die „Nazarener" und veranlaßte so die erste Christenverfolgung.
*(5eit dem Multermorde traute man ihm alles zu, auch, daß er * die Stadt habe anzünden lassen, um sich die Zerstörung Troias zu veranschaulichen. Doch schuf er statt der engen, winkligen Gassen, in deren Gewühle Bäcker und Metzger, Wirte und Barbiere ihr Gewerbe trieben, in einer Art landesväterlicher Fürsorge breite, luftige Straßen. Für sich selbst baute er sein Goldenes Haus: da waren die Wände mit vergoldeten Marmorplatten bekleidet, ganze Gemächer mit Perlen tapeziert; die Säle, Hallen, Gärten schimmerten von zusammengeraubten Kunstwerken. D D
6. Er beschäftigte sich von Kind auf mit Musik und Dichtung, mit Malen und Modellieren. Nun trat er gar öffentlich als Tänzer und Wagenlenker, als Sänger und Musiker auf; weh dem, der ihn nicht bewunderte! Kunstreisen nach Unteritalien und Griechenland, wo er auf der Bühne und im Zirkus sich hören und sehen ließ, und nächtlicher Unfug, den er in den Gassen der Hauptstadt mit den Gefährten seiner Laster anstellte, brachten ihn um alles Ansehen.
Endlich riefen die Legionen zu gleicher Zeit mehrere andere Kaiser aus. Alles fiel von Nero ab, und der Senat verurteilte ihn zu Geißelung und Enthauptung. Da ließ er sich töten. „Welch ein Künstler geht in mir zugrunde!" rief er sterbend.
2. Die Flavier. Pompeji und das Kolosseum.
1. Nach einem Jahr erneuten Bürgerkrieges fiel die Krone dem alten T. Flavins Vespasiänus zu.
* Schwer lastete die Römerherrschaft neuerdings auf allen Pro- * vinzen; Nero hatte fast unerschwingliche Abgaben eingetrieben. Ganz
Keller, Geschichte. Ausgabe L. Teil I. 8
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Extrahierte Personennamen: Tiberius Gaius Caligula Agrippina Claudius Flavins_Vespasiänus
Mercennarii -
Mercennarii, griech. imiod-cozot! oder uig&o-cpoqoi, hießen überhaupt alle um Lohn dienenden, Tagelöhner, Feldarbeiter, Hirten. Früher, als es noch wenige Sklaven gab, beschäftigte man die Tagelöhner auf dem Lande gegen einen Antheil an den Früchten, hernach mit der ungeheuren Zunahme der Sklaven mehrte sich die Zahl der brodlosen Arbeiter in Besorgniß erregender Weise. Flut. Tib. Gracch. 8. Gesetze, die es znr Pflicht machten, eine bestimmte Anzahl freier Leute ans den Aeckern zu beschäftigen (von Cäsar der 3. Theil der Hirten, Suet. Caes. 42.), kamen in Vergessenheit. Vgl. Drnmann, Arbeiter und Commnuisten in Griechenland und Rom (1860). In der Zeit der Bürgerkriege waren diese Brod- und Besitzlosen eilte ergiebige Quelle für die Parteihäupter. Daher hießen speciell mercennarii die Söldner int Kriege, mercede militantes, conducticiae cater-vae; f. darüber Exercitus, 12.
Mercurius f. Hermes, 5.
Merenda wird erklärt als Vesperbrot, häufiger aber als prandium, welches zu unserer Mittagszeit genossen wurde; s. Mahlzeiten, 7.
Meretrlces wurden, wie die Hetären (s. d.) in Griechenland, in Rom geduldet, wenn sie sich unter die polizeiliche Aufsicht der Aebilen gestellt hatten. Liv. 10, 31. 30, 9. Tac. ann. 2, 85. Jedoch waren sie mit infamia behaftet und durften vor Gericht kein Zeugniß ablegen. Sie unterschieden sich von den ehrbaren Fraueu durch ein bloßes kurzes Kleid (tunica) ohne Oberkleid (stola), durch die Entblößung des Gesichts und Halses, der Schultern und Arme; ihre Wohnungen hießen lupanaria, lustra, fornices. Später wurde eine Abgabe aus dies Gewerbe gelegt; in der besseren Zeit trieben es nur Sklavinnen und Freigelassene, später auch, trotz ausgesetzter Strafen und der Schande, freigeborene Frauen. Suet. Tib. 35.
Mfqideq s. Mahlzeiten, 2.
Meridiäni sc. gladiatores, Fechter, welche im römischen Amphitheater während der Zeit des Prandium auftraten, wo viele Zuschauer nach Hause gegangen waren. S. Gladiatores.
Meriönes, Mtjqiovt,?, Sohn des Molos {Horn. Ii. 13, 249. 10, 270.), Freund und Waffengenosse des Jdomenens, einer der tapfersten Kämpfer vor Troja, wohin er mit Jdomenens die Kreter in 80 Schiffen führte {11. 2, 645 ff. 4, 254. 8, 263.). Ausgezeichnet ist er besonders im Bogenschießen und im Speerwurf {11. 23, 860. 893.). Nach späterer Sage wurde er auf der Heimfahrt von Ilion nach Sicilien verschlagen, nach dem kretischen Engyon; oder er kehrte nach Kreta zurück, wo er zu Kuosos ein Grabmal und mit Jdome-neus Heroendienst hatte.
Meriueros, 1) Sohn des Jasou
und der Medeia (auch Makareus genannt), nebst seinem Bruder Pheres von Medeia in Korinth ermordet (s. Argonauten). — 2) S. des Pheres, Enkel des Jason und der Medeia, im theoretischen Ephyra, Vater des Jlos, der Giftbereitung kundig. Horn. Od. 1, 259.
Mermnaden, Mfq^vöcdai, s. Gyges und Kr oisos.
Merobaudes, christlicher Dichter des 5. Jahr-huuderts, auch als Rhetor und Krieger tüchtig, aus Hispauien, früher nur durch ein kurzes Ge-
- Mesambria. 731
dicht de Christo (30 Hexameter) bekannt. Höheren Werth haben dnrch Correctheit und eine gewiffe Eleganz die durch Niebuhr im I. 1823 entdeckten Ueberreste von Gedichten geschichtlichen Inhalts, z. B. auf Aetius (herausg. mit Corippus von Niebuhr, 1823, von I. Bekker, 1836).
Meröe, Msqöt], eine vom Nil, Astapos und Astaboras gebildete sehr fruchtbare Insel (das heutige Shendy, Alfair, nach Ritters Erdkunde l, 564. die ganze von sämmtkichen Quellarmen des Nil umflossene Halbinsel), mit der berühmten Hauptstadt gl. N., der Sitz eines mächtigen Priester- und Haudelsstaates unter einem Priesterkönige. Schon zu Nero's Zeiten war die einst so mächtige Stadt zerstört. Die hohe Cultur war der ägyptischen ähnlich, die von Meroö ausgegangen zu seilt scheint. Hdt. 2, 30.
Meröpe, Msgo-rtrj, l) Okeanide, vou Klymenos Mutter des Phaethon (nach Hygin, s. bagegen Helios). — 2) eine der Heliaden oder Schwestern des Phaethon. — 3) Tochter des Atlas, eine Pleiade, Gemahlin des Sisyphos in Korinth, Mutter des Glaukos. Im Sternbilde der Pleia-den ist sie der 7te, dunkele Stern; sie verhüllt sich aus Scham, weil sie einem Sterblichen vermählt war. — 4) Tochter des Kypselos, Gemahlin des Kresphontes (später des Polyphontes), Mutter des Aipytos. — 5) Gemahlin des Königs Polybos zu Korinth, Pflegemutter des Oidipus. Soph. Oed. T. 775.
Merops, Megotp, 1) König in Kos, Vater des Eumelos. Da seine Gemahlin, die Nymphe Ethe-mea, durch Artemis plötzlich starb, wollte er sich todten, wurde aber von Hera als Adler unter die Gestirne versetzt. — 2) Aithiopenköuig, Gemahl der Klymene, mit der Helios beit Phaethon zeugte. Ov. met. 1, 763. trist. 3,4, 30. — 3) König am Rhynbakos, aus Perkote in Mysteit, Seher, Vater der Kleite,-Arisbe, des Amphios und Adra-stos. Hom. 11. 2, 830. 11, 329. — 4) Gefährte des Aineias, von Turnus getödtet. Verg. A. 9, 702.
Heros, Mrjqög, der heilige Götterberg der Inder, altindisch Ment, zu suchen, wo der Jmaos (Himalaya) an seinem Nordwestende mit der von Osten nach Westen streichenden Kette des Paro-pamisos (indischer Kaukasos) sich kreuzt und zu den höchsten Schneegipseln erhebt. Auf ihm sollte angeblich Dionysos geboren sein. Strab. 15, 687. Arr. 5, 1. 6. 2, 5.
Merüla, eilt plebejischer Zweig des eoruelischeu Geschlechts (s. Cornelii): 1) L. Coru. Mer., Cousul 193 v. C., lieferte den Bojeru eine Schlacht, iit welcher er säst 17,000 Feinde tobtete itub 212 Kriegszeichen erbeutete. Liv. 34, 4 f. Da inbessen auch der römische Verlust groß war (5000 M), bewilligte man ihm keinen Triumph. — 2) L. Coru. M, erst Flamen Dialis, dann Cousul 87 v. C. an Cinna's Statt, erlebte in diesem Jahre die Belagerung Roms durch Cinna und Marius und ließ sich, als jene siegten, die Adern öffnen, um einem grausamen Tode zu entgehen. Veil. Pat. 2, 22.
Mesambria, Msoaußgiri, 1) Stadt in Thrakien am aigaiischeu Meer im Gebiet der Kikonen unfern vom Lissosfluß. Hdt. 7, 108. — 2) wichtige Stadt am Pontos Euxeiuos in Thrakien ait der Grenze von Mosten, eine Kolonie der Megarer, meist Msorj[ißqi’cc genannt. Hdt. 4, 93. Strab. 7, 319.
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Extrahierte Personennamen: Cäsar Merenda Meretrlces Meridiäni Meriueros Pheres_von_Medeia Jason Gyges Merobaudes Christo Corippus_von_Niebuhr Meroö Merüla Cornelii L._Coru C. L._Coru Marius Marius Mesambria Pontos_Euxeiuos
Extrahierte Ortsnamen: Griechenland Rom Griechenland Rom Troja Ilion Sicilien Kreta Korinth Medeia Mesambria Hygin Korinth Korinth Oed Kos Rhynbakos Bojeru Msoaußgiri Thrakien Thrakien
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das halbe Rom einscherte, angestiftet, um sich bei ihrem An-blick die Zerstrung Troias zu veranschaulichen. Da schob er die Schuld auf die Nazarener" und veranlate so die erste Christenverfolgung. Statt der engen winkligen Gassen jedoch, in deren sinnbetubendem Gewhle Bcker und Metzger, Wirte und Barbiere ihr Gewerbe trieben, baute er breite, luftige Straen und sein Goldenes Haus: da waren die Wnde mit vergoldeten Marmorplatten bekleidet, ganze Gemcher mit Perlen tapeziert; die Sle, Hallen, Grten schimmerten von Kunstwerken, die er im ganzen Reiche zusammengeraubt hatte.
Er selbst beschftigte sich von Kind auf mit Musik und Dichtung, Malen und Modellieren. Darum umgab er sich mit Dichtern und Gauklern und trat als Tnzer und Wagenlenker im Circns, sogar als Snger in Konzerten und auf den Bhnen Italiens und Griechenlands auf; und wehe dem, der ihn nicht bewunderte! Endlich riefen die Legionen den Statthalter Spaniens, Galba, zum Csar aus, und der Senat verurteilte Nero zu Geielung und Enthauptung. Da lie er sich ermorden. Welch 68 ein Knstler geht in mir zu Grunde!" rief er sterbend. " Chr.
2. Die Flavier. Pompeji und das Kolosseum.
1. Noch einmal erlebte Rom und Italien ein Jahr des Brgerkrieges. Schlielich fiel die Krone dem alten T. Flavius Vespasiauus zu, welchen die syrischen Legionen vor Jerusalem zum Imperator ausgerufen. Ein schlichter Kriegsmann aus dem Sabinerlande, der einst bei Neros Gesang eingeschlafen war, ver-waltete er das Reich wie ein sparsamer Hausvater seinen Haus-halt. Er gewhnte durch eigenes Beispiel die Brger wieder an Ordnung und Arbeit, die Soldateu an Zucht und Gehorsam: als die Marinetruppen ein Schuhgeld" verlangten, muten sie ihre Dienstmrsche von dem Tiberhafen Ostia oder dem Welthafen Puteoli bei Neapel in die Hauptstadt barfn zurcklegen. Dagegen stellte er ffentliche Lehrer an und untersttzte die Dichter durch Ehrengeschenke; fr unverschuldete Armut wie bei groen Un-glcksfllen war seine Kasse immer offen.
2. Noch gutherziger war sein Sohn Titus, der Liebling der Menschheit", der Schpfer der prachtvollen Titusbder. Er meinte, niemand drfe traurig vom Kaiser weggehen, und nannte den Tag verloren, an dem er keine That der Menschenliebe vollbracht. Seine Milde fand ein weites Wirkungsfeld, als der Vesuv nach jahrhundertelanger Ruhe Pompeji und Herku- 79 leine um unter Asche und Lava begrub. Die ausgedehnten der- " e^r-reste beider blhenden Landstdte, die seit dem Anfange des
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
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liegen und starb hier, vierzehn Jahre nach Christi Geburt. Er wurde, wie nachher die meisten Kaiser, unter die Götter versetzt (Apotheose).
48. Tiberius, 14—37.
Noch ehe Augustus gestorben war, oder wenigstens gleich darauf, fand sich Tiberius, den Livia hatte zurückholen lassen, wieder ein. Augustus hatte ihn in seinem Testamente zum Erben eingesetzt; da aber wenigstens dem Scheine nach die römische Republik noch sort-bestand und Augustus seine Macht nur dadurch besaß, daß er die wichtigsten Ämter derselben verwaltete, so war es anfangs ungewiß, ob er auch dieselbe politische Stellung einnehmen würde wie dieser. Wirklich stellte sich Tiberius zuerst so, als strebe er gar nicht nach der Macht des Augustus. Nur dieser, sagte er. sei imstande gewesen, ein so großes Reich zu regieren; feine 'Schultern seien für eine solche Last zu schwach, man möge darum einen Würdigeren wählen. Erst nach vielem Bitten erklärte er sich für überwunden und versprach, wenigstens für einige Zeit das schwere und undankbare Amt zu übernehmen. Manche mögen diese Weigerung für Bescheidenheit gehalten haben; wer aber Tiberius genauer kannte, wußte, daß es nur Verstellung war.
Was nun seine Regierung anbelangt, so lassen sich ihm gewisse Verdienste nicht absprechen. Wie Augustus, so strebte auch er nicht danach, das Gebiet des römischen Reiches zu erweitern; aber er ließ es seine Sorge sein, die Grenzen desselben zu schützen. Durch eine sparsame und gerechte Verwaltung suchte er den Steuerdruck, der namentlich aus den Bewohnern der eroberten Provinzen lastete, zu vermindern und dabei wußte er doch noch den Staatsschatz zu vergrößern. Dennoch war er bei den Römern niemals beliebt, und daran waren hauptsächlich seine Herrschsucht und sein verstecktes, heuchlerisches Wesen schuld.
Von seiner Herrschsucht legen besonders die vielen Majestätsbeleidigungen Zeugnis ab, welche zur Zeit seiner Regierung die Gerichte beschäftigten. In den letzten Jahren der Regierung des Augustus war nämlich ein Gesetz gegeben worden, daß jedermann,
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Extrahierte Personennamen: Tiberius Tiberius Augustus Tiberius Tiberius Livia Augustus Augustus Tiberius Tiberius Augustus Tiberius Augustus Augustus
Gl
Prinz Eugen, der edle Ritter." Nach vielen Niederlagen muten die Trken endlich Frieden machen. Spter fhrte Engen sein Heer gegen die Franzosen und brachte dem Feinde am Rheine groe Niederlagen bei. Was aber dem deutschen Reiche von den Franzosen geraubt war, wurde nicht zurckerobert.
Teilweise nach Bumller und Schuster.
50. Peter der Groe von Nuland. 16891725.
Seine Angend. Sophie. Vor Peter dem Groen war Rußland ein unbedeutender Staat, und die Bewohner jenes Reiches wurden als Halbwilde betrachtet. Peter kam schon als Knabe ans den Thron, und es wurden die Re-gieruugsgeschfte von seiner Schwester Sophie geleitet. Der junge Peter schien ijch auch nicht viel daraus zu machen und spielte auf einem Dorfe mit einer Schar junger Russen fast immer Soldateufpiele. Em Schweizer Namens Le-fort war auch dabei, leitete das Spiel und erzhlte dem lernbegierigen Knaben viel von den Merkwrdigkeiten der andern europischen Lnder, und wie da alles viel ordentlicher und menschlicher zugehe als in Rußland. Peter brannte nun vor Begierde, in Rußland hnliche Einrichtungen zu veranstalten. Seine Schwester aber machte einen Anschlag auf sein Leben. Doch Peter kam ihr zuvor. Die bse Schwester wurde eingesperrt, und der Bruder kam nun zur Alleinherrschaft.
Verschwrung der Streliizen. Jetzt war er bestrebt, viele ntzliche Ein-richtnngen im Volk und Heer zu treffen. Dem widerstrebten aber Sie Stre-litzeit, die adelige Leibgarde'des Kaisers, und veranlaten eine Verschwrung gegen ihn. Peter befand sich gerade in einer Abendgesellschaft, als ihm der Versammlungsort der Verschworenen verraten wurde.' Er erschien pltzlich zum groen Schrecken der Verschworenen mitten unter ihnen und lie durch eine heimlich bestellte Wache alle gefangen nehmen.
Peter auf Reifen. Als die Ruhe wiederhergestellt war, begab sich Peter auf Reise, das Lebe fremder Völker selbst kennen zu lernen und berall solche Leute aufzusuchen, welche den Russen ntzlich werden knnten. Holland, als der erste Handelsstadt damaliger Zeit, zog ihn besonders an. In Zaandam, einem Dorfe bei Amsterdam, lie sich der Kaiser in einer kurzen roten Friesweste und leinenen Hosen als den russischen Arbeiter Peter Michaelow anstellen und wohnte . 7 Wochen lang in einer armseligen Schifferhtte. Um sich nicht zu verraten, 1 lebte er wie die brigen Zimmergesellen und zeichnete sich durch nichts vor ihnen aus als durch ungewhnlichen Flei und Lernbegierde. Mit seiner Axt auf der Schulter war er morgens der erste und abends der letzte bei der Arbeit. Dabei gewann er noch immer Zeit fr Regiernngsgefchfte. Im Winter lie er sich zu Amsterdam in Mathematik und Naturkunde unterrichten, ja, er bte sich sogar tn chirurgischen Operationen. Von Holland ging Peter nach England, besuchte berall die Werksttten bedeutender Handwerker, besah Mhlendmme, Kanle, Maschinen zc. und lie sich alles genau erklären. Der Anblick eines Seetreffeus, welches ihm zu Ehren veranstaltet wurde, entzckte ihn so, da er ausrief: Ha, frwahr, wre ich nicht Zar von Rußland, so mchte ich nichts lieber sein als ein englischer Atmtiral!"
Sorge fr vildnng und gnte Sitten. Als Peter von seinen Reifen zurckkehrte, lie er Bcher ans fremden Sprachen ins Rufsische bersetzen und Schulen anlegen. Im Jahre 170:5 legte er den Grund zu einer neuen Stadt, oie nach feinem Namen Petersburg heit. In ihrer Nhe legte er groe Schiffswerften an; i der Stadt selbst errichtete er eine Apotheke, eine Sternwarte und eine Akademie der Wissenschaften. Bald schaffte er die slavische Sitte, vor dem Zaren niederzufallen, ab, stiftete Hospitler, Waisen- und Arbeitshuser, fhrte -tirief* mtt) Reiseposten ein und befrderte Kunst, Handel und Gewerbe.
Sein (Sitde. Peter der Groe fand fein Ende infolge einer edlen That. Als er einst auf der Newa fuhr, bemerkte er einen Kahn, der von dem Sturme auf eine Sandbank geworfen war. _ Sofort schickte er seine Matrosen hin, Hilfe 8u leisten, und sprang dann selbst ins Wasser, um eine Frau zu retten, die mit jhrem Kinde nur noch schwach gegen die wilden Wogen ankmpfte. Sein Vor-haben gelang; aber da er erst krzlich von einer bsen Krankheit genesen war, bekam er einen Rckfall, der ihn bald darauf ins Grab brachte.
Nach Kappe, Scharlach und Haupt.
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Extrahierte Personennamen: Eugen Eugen Peter Peter Peter Peter Peter_Michaelow Peter Peter
Extrahierte Ortsnamen: Rheine Holland Zaandam Amsterdam Amsterdam Holland England Petersburg